<p>Auf dem Podest <i>(v. links):</i> Claudia und Mathias Michaely </p><p style='text-align:right;'> Foto: Melanie Specht</p>

Annette Elisabeth Arnsmeier (Klavier) und Propsteikantor Mathias Michaely ernteten tosenden Applaus.

Foto: Melanie Specht

Anmerkung: Tatsächlich auf dem Podest (v. links) Claudia und Mathias Michaely

Braunschweiger Zeitung, Helmstedt
21. November 2016

Totenmesse voller Geheimnisse

Von Melanie Specht

Musik zur Trauer bot die Camerata Instrumentale Berlin mit der Helmstedter Bachkantorei unter der Leitung von Propsteikantor Mathias Michaely.

Am Ewigkeits­sonntag stand in der St.-Stephani-Kirche in Helmstedt mit dem Requiem KV 626 von Wolfgang Amadeus Mozart eines der berühmtesten geistlichen Werke Mozarts im Fokus.

Um kaum eine andere Totenmesse scheinen sich so viele Geheimnisse zu ranken wie um diese. Vermutlich aufgrund der Umstände ihrer Entstehung und der Tatsache, dass der frühe und letztlich ungeklärte Tod des Musikgenies eine Vollendung des Requiems verhinderte. Joseph Eybler und vor allem Franz Xaver Süßmayr, Schüler von Mozart, vervollständigten im Auftrag von Constanze Mozart die Komposition, von der manch einer behauptet, es sei die beste Mozarts – entpuppt sich das Werk doch als ein wahres Kaleidoskop menschlicher Emotionen, die den Menschen im Angesicht des Todes ereilen: Angst, Wut, Verzweiflung und Traurigkeit, doch auch Hoffnung und letztendlich Trost auf die eigene Auferstehung.

Im Vordergrund der Komposition steht durchweg der vierstimmige Chorsatz, der von einem kleinen Orchester untermalt wird. Am Sonntagabend konnte einmal mehr die Helmstedter Bachkantorei ihr Können an diesem Werk bezeugen. Wunderbar die Passagen in den dunkleren Stimmlagen. Johanna Ihrig (Sopran), Sandra Janke (Alt), Danilo Tepsa (Tenor) sowie Stefan PD Runge (Bass) bereicherten zudem mit ihren heraus­ragenden Soli das hervorragend gesungene Konzert­erlebnis. Mit der Camerata Instrumentale Berlin stand den Sängern ein kongenialer Partner gegenüber.

Von der hohen Qualität des Ensembles konnten sich die zahlreichen Zuhörer zu Beginn des Konzertes überzeugen. Mit dem Klavierkonzert in d-Moll KV 466 von Mozart stimmten die Musiker das Publikum auf ein wunderbares Konzert­erlebnis ein. Nicht zu vergessen sei hier die Kirchen­musikerin Annette Elisabeth Arnsmeier, die das symphonische Klavier­konzert am Piano sowie später das Requiem an der Orgel wundervoll emotional begleitete.

Anmerkung: Claudia Michaely begleitete das Requiem am Orgelpositiv.


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